Tuesday, 30 December 2014

Day 8 – Candelaria und der Tag der faulen Zwiebel

Vorletzter Tag, ein wenig k.o. vom vielen Überdieinselcruisen, weder Brot noch Butter im Haus, ergo erst mal zu Alteza (mit dem umgekehrten z) einkaufen. Manche Lebensmittel erschienen mir preiswerter als in Deutschland, vor allem ein typisch spanisches Süßgebäck aus Blätterteig mit Puderzucker kostet schlappe 1€. Nichtsdestoweniger muss ich anmerken, dass einige Produkte (überwiegend süße Produkte wie Marmelade und Kekse) etwas fad schmeckten.

Nach gutem Desayuno (Frühstück) überlegten wir gen Süden zu fahren. Ursprünglich wollten wir nach La Laguna (voller Name: San Cristóbal de La Laguna), war von 1496 bis 1723 Hauptstadt der Insel gewesen ist und daher über weit mehr hübsche Bauten verfügt als Santa Cruz, was außer dieser einen Einkaufsstraße nicht allzu viel zu bieten hat. Kommt man von der TF5 (von Puerto de la Cruz (oder auch noch weiter in Westen) nach Santa Cruz) so gibt es mehrere Ausfahrten nach La Laguna, übrigens auch die einzige Stadt mit einer Universität der gesamten Kanaren. Wir nahmen die erste, fuhren zurück auf die Autopista, um die zweite zu nehmen, und landeten in einem Wohngebiet ohne Beschilderung Richtung „centro historico“, was in Orotava beispielsweise ausgeschildert ist. So beschlossen wir denn, weiter südlich nach Candelaria zu fahren, was uns der Reiseführer empfahl. Von der Autopista, nun die TF1 (von Santa Cruz an der Ostküste entlang in den Süden zum Südflughafen nach Los Cristianos), sieht man schon das Städtchen am Meer, das sich laut Reiseführer über die Jahre von einem Wallfahrtsort (wegen der Basilika) zu einem richtigen Touristenstädchen gemausert hat und im Sommer heillos überlaufen sei. Das Meer schien am heutigen Tag unruhiger, die Brandung war stärker als wir es zuvor beobachtet hatten, obgleich das keine wirklich starke Brandung noch hohe Wellen waren. Zudem war dies auch der bisher kälteste Tag. Schon am Morgen war das gemütliche Aufdembalkonsitzen ins Frösteln geraten und ohne Decke schier undenkbar. Bald zogen ziemlich düstere Wolken am Himmel auf.
Dort sieht man die Basilika.
In der Basilika

Die Basilika ist einen Besuch wert. Auf dem Foto erkennt man leider nicht sehr viel, aber die Bemalung an der Wand ist wirklich schön. In einem Nebenraum, wo die Marienstatue steht, kann man elektronische Kerzen „anzünden“.
Die Guanchenkönige
Eine kleine Einkaufsstraße gibt es dort auch, sowie ein paar Restaurants/Bistros.
Das Sehenswerteste für mich waren jedoch die Guanchenkönige, die sich nahe der Basilika am Meer aufgestellt hatten. Die Guanchen sind die „Ureinwohner“ Teneriffas und wurden später, als die Spanier kamen, von jenen verdrängt. Apropos: Daher kommt auch der Name La Matanza, was ja die Schlacht/das Gemetzel/das Blutbad bedeutet: Hier erlitten die Spanier eine Niederlage gegen die Guanchen nach einer blutigen Schlacht, also nicht direkt in La Matanza, aber in der Acentejo Schlucht (Acentejo ist ein Gebiet, in dem unter anderem auch La Matanza liegt, sowie ein paar Orte daneben.)

Im Städtchen


Die Guanchenkönige und die Stadt

 Kakteen in the City
Auch hier, wie überall, immer noch Weihnachtsstimmung: an Bäumen baumeln bunte Präsente.
 
Ein interessanter Eingang...
sowie eine supersüße Miniaturausstellung der verschiedenen Orte hier in der Gegend
das Bild fehlt hier, da das Internet nicht mehr will
 
 
Candelaria ist ein recht hübscher Ort und im Sommer bestimmt auch gut zum Baden geeignet.
Unterwegs waren wir noch ein letztes Mal tanken für 87ct/Liter, dort erlebte ich das erste Mal, wie ein Angestellter das Tanken und Scheibewischen übernahm. Über das Trinkgeld schien er sich sehr zu freuen, das hatten wir auch schon zuvor in einem Bistro entdeckt, die Freude, die ein bisschen Trinkgeld auslöst: scheinbar bekommt man hier kein/kaum Trinkgeld?
Am Abend wollten wir kochen, so schnitt ich die frisch gekaufte Zwiebel auf und ein Geruch drang mir entgegen ebenso wie eine dunkle Verfärbung. Also die zweite Zwiebel. Gleiches Prozedere. Danach keine Zwiebel mehr, da wir angenommen hatten, dass wir nicht mehr bräuchten für zwei Tage auf der Insel. Merke: Man kaufe besser kleine Zwiebeln, die faulen nicht so heimtückisch.
 
 
 

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