Sunday, 28 December 2014

Day 6 - Schwindel in der Masca-Schlucht

Der Strom war weg. Pünktlich zur Mittagszeit. Und wir hatten gerade die Zwiebeln in den Topf gegeben und warteten nur darauf, die Nudeln in das kochende Wasser zu werfen. Dann fiel der Strom aus.
Heute früh ging es zum Masca-Tal. Die Autopista war wenig befahren und Puerto del Teide, die Stadt, von wo aus es zum Masca-Tal geht, wirkt wie ein ziemlich verschlafenes Nest.



Am Rande von Puerto del Teide
Die Straße, die bergauf ins Masca-Tal ging, bestand mal wieder aus unzähligen Serpentinen, die jedoch nicht so krass sind wie die Straße, die durch das Tal führt. Zwei Autos passen zwar aneinander vorbei, doch nur mit Müh und Not. Ab und zu kommt auch mal ein Bus die Strecke gefahren- apropos Gefahren. Das ist dann in der Tat etwas gefährlich, dort rumzudüsen, wobei man eigentlich nicht von düsen reden kann. Kriechen ist der bessere Ausdruck, ein vorsichtiges Vorankriechen. Und dabei soll man dann noch die Natur wahrnehmen? Wie immer gilt auch hier: Überall fahren Autos (ausgenommen von ein paar Radlern, die meines Erachtens nach reif für die Tour de France sind, wenn sie es bis ganz oben, von wo die Serpentinen wieder herunterführen, um später wieder hochzuführen, geschafft haben.
Rechts sieht man die engen Straßen, die schier endlos scheinen.
Wir beschlossen auf halber Strecke, bei einer Aussichtsplattform umzudrehen, denn das Vorankriechen musste nun echt nicht sein. Das Maca-Tal an sich ist ganz nett, etwas verlassen und karg. Da bevorzuge ich entweder die Marslandschaft beim Teide oder die hübschen Pinienwälder auf 1200 Metern.

 El Tanque – ein Ort auf dem Weg zum Masca-Tal

Die brandneue Autobahn, erst vor einem Monat fertiggestellt, mit diesen hübschen Tünnelchen.





Palmen am Rand der Autopista, auch dort Weihnachtsgrüße: Felices Fiestas!




Bananenplantagen entlang der Autopista, sowie tropische Aussichten:
 
Ein Weilchen später stellten wir fest, nachdem wir unseren Vermieter angerufen hatten, dass die Sicherung für Herd und Co. Rausgesprungen war. Damit war des Rätsels Lösung nun nachgegangen. Und es gab Mittagessen.
Im Anschluss hielten wir es ganz typisch spanisch: Wir machten Siesta bis zum Abend, rannten einmal um den Block, was hier so viel heißt wie, wir unternahmen einen mühevollen Aufstieg, die steilen Straßen empor, während es zunehmen finsterer wurde und kehrten bei völliger Dunkelheit ins Apartamento zurück.
Hier noch ein paar Funfacts über das Apartamento(haus):
Es gibt einen abgegrenzten Pool, der aussieht, als entspränge er direkt den Tropen:
Das Apartamentohaus liegt nicht direkt in La Matanza, sondern in „Puntillo del Sol“, was etwas unterhalb der Kleinstadt liegt und scheinbar dazu gehört, sich aber auch teilt in einen Teil, der eben zu La Matanza gehört, und einen anderen, der zu El Sauzal gehört. El Sauzal ist etwas vermögender als La Matanza. So findet man hier besser geteerte Straßen. Im Apartamentohaus gibt es offensichtlich ein Restaurant (da steht eine Speisekarte rum), sowie einen Kiosk, wo man Kleinigkeiten erwerben kann. Außerdem gibt es noch eine Kneipe/Bar, die „Ferdi’s“ heißt und wo am ersten Weihnachtstag die „Helene Fischer Show“ auf einem großen Flachbildschirm lief. Ziemlich deutsch also. Man kann dort auch essen, so unser Vermieter, es sei nur nicht allzu preiswert.
Apropos Essen und Preiswert: Nachdem wir den Teide „erklommen“ hatten, waren wir abends durch El Sauzal gefahren auf der Suche nach etwas Essbaren. Da in El Sauzal aber nur Weihnachtsstimmung herrschte und alle Lokale am ersten Weihnachtsfeiertag, der hier, im Gegensatz zum zweiten, ein Feiertag ist, geschlossen hatten, fuhren wir wieder in Richtung La Matanza resp. Puntillo del Sol, wie gesagt, eigentlich zählt ein Teil davon ja schon zu El Sauzal, aber das ist noch einmal extra ausgeschildert. Auf dem Weg von El Sauzal nach La Matanza, den ich am zweiten Tag irrtümlicherweise schon einmal gegangen war, befindet sich eine „Pharmacia“ sowie ein Lokal mit dem Namen „Los Angeles“. Ebenda beschlossen wir am Donnerstag einzukehren, obwohl das Essen nicht allzu günstig ist. Ich bestellte einen Tomatenkäseteller, mein Gegenüber ein Rumpsteak mit Pommes Frites. Weder mein Salat – der Käse schmeckte nach Schinken (irgendwie geräuchert), noch das Essen meines Gegenübers schmeckte. Das Fleisch, das ich logischerweise nicht probierte, schien doch sehr labbrig, wobei mein Gegenüber betonte, dass man hier Fleisch vielleicht nicht wie in Deutschland schön kross zubereitet, sondern eben eher weich. Die Pommes Frites waren aber unverzeihlich. Zum einen waren sie relativ dunkel, zum anderen schmeckten sie wie wieder aufgewärmt. Unglücklich „aßen“ wir unser essen. Als wir bezahlen wollten, und mein Gegenüber zu verstehen gegeben hatte, dass es nicht allzu besonders toll gewesen war, wurde uns nur mein Essen, der Salat berechnet. Das labbrige Fleisch und die fiesen Fritten stellte man uns nicht in Rechnung. Ich möchte das Lokal keinesfalls schlechtreden, da doch recht viele (deutsche) Leute dort saßen und lustig aßen und es schien ihnen auch zu schmecken. Vielleicht haben wir auch einfach zwei Gerichte gewählt, die nicht zur besten Leistung des Restaurants zählen. Auf der Speisekarte finden  sich weitere überwiegend Fisch- und Fleischgerichte, die möglicherweise ganz gut sind. Vielleicht hatte der Koch auch einen schlechten Tag, wer weiß? Auf jeden Fall machten wir uns danach noch eine Kleinigkeit im Apartamento.

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